Der Lotse fürs Herz gewinnt MSD-Gesundheitspreis
Er begleitet Herzkranke nach einem Krankenhausaufenthalt ein Jahr lang persönlich am Telefon und sorgt dafür, dass sie möglichst nicht wieder zurück ins Krankenhaus müssen – der Cardiolotse. Am Montag, den 09.10.2023 wurde dieses einmalige Lotsenmodell mit dem zweiten Platz des MSD-Gesundheitspreises ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro geht an gemeinnützige Organisationen.
Einzigartiges Lotsenmodell für Herzkranke
Der von der AOK Nordost und der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH 2017 ins Leben gerufene „Cardiolotse“ ist das einzige Lotsenmodell, das auf einer direkten Kooperation zwischen einer Krankenkasse und einem Krankenhaus basiert. Es wurde als Innovationsfondsprojekt vom Team um Versorgungsmanagerin Petra Riesner und Prof. Dr. Dr. med. Alfred Holzgreve entwickelt. Mittlerweile sind die Cardiolotsen fester Bestandteil der Versorgung – vorerst an den acht Vivantes-Standorten in Berlin. Die Cardiolotsen stehen Herzkranken sowie deren ärztlich und therapeutisch Behandelnden als zusätzliche Ansprechpartner zur Verfügung. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Patientinnen und Patienten persönlich zu beraten und sie gut verständlich zu allen Fragen rund um ihre Erkrankung aufzuklären.
Nachgewiesener Nutzen für Patientinnen und Patienten
„Eine Auszeichnung ist immer Anlass zu Stolz und Freude, aber über diesen Preis freuen wir uns besonders. Er unterstützt unser Bestreben, Patientenlotsinnen und -lotsen fest in die Gesundheitsversorgung zu integrieren“, so AOK-Vorständin Daniela Teichert. Denn diese werden aus Sicht der AOK Nordost eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung der Zukunft spielen. „Patientenlotsen tragen zu einer individuellen, zielgerichteten Versorgung bei, die Effizienz und Qualität vereint. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Bundesregierung ihr Versprechen hält und den Weg für Lotsenmodelle freimacht.“
MSD honoriert nach eigenen Angaben herausragende innovative Gesundheitslösungen, die in der Praxis bereits ihren großen Nutzen für die Patientinnen und Patienten unter Beweis stellen konnten. „Und dieser Patientennutzen muss messbar sein – beispielsweise anhand rückläufiger Krankenhauseinweisungen“, so Teichert. Die Evaluation hat ergeben, dass der Einsatz der Cardiolotsen tatsächlich zu einem signifikanten Rückgang bei den Wiedereinweisungen ins Krankenhaus geführt hat. Auch die durchschnittliche Krankenhausverweildauer war signifikant geringer. Innerhalb von zwölf Monaten mussten Patienten, die von einem Cardiolotsen betreut wurden, im Schnitt rund zwei Tage weniger im Krankenhaus bleiben.
„Wir wollen, dass unsere Patientinnen und Patienten schneller gesund werden, länger gesund bleiben und unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden“, kommentiert der Vorsitzende der Vivantes Geschäftsführung, Dr. Johannes Danckert. „Dazu müssen wir die bisherige, strikte Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung durchbrechen und ganzheitlich aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten denken. Und wir können diese neuen Wege nur gemeinsam mit den Kostenträgern bahnen. Für all das steht das Versorgungsangebot der Cardiolotsen. Vivantes ist stolz auf diese Auszeichnung und freut sich auf weitere gemeinsame Pilotprojekte mit der AOK Nordost.“